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Erfolgreicher Workshop Von/Einander/Kennen/Lernen an der Mettnau-Schule

Im Dezember 2024 erlebten die Schüler:innen der Klasse 2 BFAHM 2 einen besonderen, bereichernden Workshop an der Mettnau-Schule.

„Dass ihr alle (die Einheimischen) hier zu uns in die Schule gekommen seid, nur um uns kennen zu lernen." Dieser Satz hat alle berührt.

Integration ist keine Einbahnstraße

Integration kann nur dann gelingen, wenn sich beide Seiten aufeinander zubewegen. Diese Erkenntnis hat das Projekt Von/Einander/Kennen/Lernen inspiriert. Von der Stabstelle Konstanz International initiiert, vom BAMF gefördert und von den beiden Theatermacherinnen Heinke Hartmann und Hilde Schneider entwickelt und angeleitet, ist so das Konzept für eine Begegnung auf Augenhöhe entstanden.

Das Konzept zu Von/Einander/Kennen/Lernen erleichtert durch seine spielerische Herangehensweise die Kontaktaufnahme zwischen Einheimischen und Zugewanderten in einer entspannten und offenen Atmosphäre. Mit Hilfe von einfachen Techniken aus dem Improvisationstheater entstehen kurze Alltagsszenen. Oft geht es darin um den Umgang mit typischen Konfliktsituationen. Die dabei erkennbaren kulturellen Unterschiede UND die Gemeinsamkeiten werden anschließend im Plenum analysiert und diskutiert.

Zwischen 2021 und 2023 haben sich so durch Von/Einander/Kennen/Lernen insgesamt 10 gemischte Gruppen mit mehr als 200 Menschen an einem solchen lebendigen Austausch beteiligt. Zwar ist Ende 2023 die Projektförderung ausgelaufen. Auf Anregung und in Kooperation mit der Uni Konstanz (Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt) konnte erfreulicherweise an zwei Vormittagen im Dezember ein weiterer Workshop stattfinden: 13 neuzugewanderten Schüler:innen der Mettnau-Schule, die dort eine Ausbildung zu Altenpflegehelfer:innen absolvieren, trafen auf ebenfalls 13 einheimische Teilnehmer:innen aus Radolfzell und der Region.

Besondere Erfahrungen an einer „Schule ohne Rassimus – Schule mit Courage":

Alle Teilnehmendenhaben sich vorbehaltlos und mit großer Offenheit auf ein für alle gleichermaßen unbekanntes Terrain eingelassen. Die spielerischen Methoden und vielfältigen Begegnungsformen halfen, schnell das Eis zu brechen. Am zweiten Workshoptag war die Neugierde und Freude sich wieder zu begegnen spür- und hörbar.
Themenschwerpunkte waren Fremde und Zuhause, Herkunft und Familie, Beruf und Arbeit, Werte und Normen in den verschiedenen Kulturen. Die Stimmung war lebhaft, fröhlich und nachdenklich.
 
Die Einheimischen waren überrascht auch viel Positives über Deutschland, über freundliche Nachbarn, die gute Bildung und Gesundheitsversorgung zu hören. Die Schüler:innen der 2BFAHM2 bekamen viel Anerkennung für ihre Deutschkenntnisse, für ihren Mut, ihre Offenheit und dafür, dass sie den Pflegeberuf erlernen, für den es in Deutschland so einen dringenden Bedarf gibt.

Der Workshop brachte viele kleine Erkenntnisse und die eine große: Die insgesamt 11 Nationen haben mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. In der Feedback-Runde sagte eine Schülerin glücklich über eine neue positive Erkenntnis des ersten Vormittags: „Dass ihr alle (die Einheimischen) hier zu uns in die Schule gekommen seid, nur um uns kennen zu lernen." Dieser Satz hat alle berührt.
 
Die Workshop-Leiterinnen Heinke Hartmann und Hilde Schneider freuen sich, wenn es eine Fortsetzung gibt. Die Mettnau-Berufsfachschule mit ihrem außergewöhnlichen Angebot für Migrantinnen und Migranten sei ein vorbildlicher und sehr sinnvoller Ort für Von/Einander/Kennen/Lernen.
 
 

Der Artikel wurde freundlicherweise von den Workshop-Leiterinnen Heinke Hartmann und Hilde Schneider verfasst und von Fabian Thieringer für die Homepage überarbeitet. Aus der Mettnau-Schule unterstützte Dana Taschenberger die Planungen zur Durchführung des Workshops.
 
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